Jaguar greift mit dem F-Type SVR jetzt ganz oben an. Die pfeilschnelle Katze hat das Zeug, Porsche Turbo und McLaren 570 das Leben schwer zu machen. Doch der druckvolle Motor und das schnittige Design reichen nicht ganz zum erfolgreichen Gipfelsturm. Beim Fahrverhalten müssen die Briten noch nachbessern.
Druckbetankung
Jaguar greift mit dem F-Type SVR jetzt ganz oben an. Die pfeilschnelle Katze hat das Zeug, Porsche Turbo und McLaren 570 das Leben schwer zu machen. Doch der druckvolle Motor und das schnittige Design reichen nicht ganz zum erfolgreichen Gipfelsturm. Beim Fahrverhalten müssen die Briten noch nachbessern.
Tuning ist momentan "in". Jeder Hersteller versucht, seinen Produkten eine sportliche Note zu geben. "Special Vehicle Race" (SVR) nennt sich die Jaguar-Sperrspitze, die an den Pfründen der etablierten Sportwagen-Hersteller knabbern soll. Das Datenblatt des Attacke-Roadsters liest sich verheißungsvoll: 423 kW / 575 PS, ein Sprintvermögen von 3,7 Sekunden und eine ultimative Wettbewerbs-Geschwindigkeit von 314 km/h - beeindruckende Werte. Die aber erst durch Traktion, Agilität und Lenkpräzision den Unterschied auf dem Asphalt ausmachen. Geradeaus bolzen kann jeder. Emotional ist der F-Type SVR ohnehin ganz weit vorne dabei. Auf Knopfdruck erwacht der V8-Dampfhammer zum Leben, sonor grummelnd, voller Tatendrang darauf wartend den Roadster in Richtung des Horizonts zu treiben. Sobald man die Katze per Gaspedal-Kickdown von der Leine lässt, wechselt das Ungetüm im Rücken der Insassen laut brüllend in den Angriffs-Modus und schnalzt den 1.720 Kilogramm schweren Zweisitzer mit einer Unerbittlichkeit vorwärts, die die Passagiere tief in die bequemen Sportsitze mit den konturierten Wangen drückt. Diese Druckbetankung zieht die Insassen nach wenigen Metern in ihren Bann und schon bald empfindet man jede Geschwindigkeitsbegrenzung als persönliche Beleidigung.
Akustische Untermalung
ZweifDer Asphalt-Tiefflug wird angemessen akustisch untermalt: Das Grummeln schwillt zu einem infernalischen rotzig-brachialen metallischen Brüllen an, garniert mit knatternden Zwischengas-Verbrennungs-Salven, die lustvoll aus vier Heck-Posaunen schmetternd die anderen Verkehrsteilnehmer ins Hab Acht stellen. Wenn das wild röchelnde, luftschlürfende kompressorgetriebene V8-Monster im Rückspiegel auftaucht, springen selbst sportliche Mittelklasse-Limousinen demütig zur Seite. Die Freude über diesen Mobilitäts-Darwinismus endet nicht bei Kurven. Ein Heckflügel, der bei 96 km/h ausfährt, hilft zusammen mit dem Diffusor und dem serienmäßigen Allradantrieb die unbändige Kraft auf des Oben-Ohne-Geschosses auf den Boden zu bringen.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 15. Juni 2016