Mit großem Aufwand inszenierte der italienische Sportwagenhersteller Maserati seinen hundertsten Geburtstag. Die Veranstaltung machte deutlich, welch großen Spagat das Unternehmen derzeit schaffen muss.
Geburtstagsspagat
Mit großem Aufwand inszenierte der italienische Sportwagenhersteller Maserati seinen hundertsten Geburtstag. Die Veranstaltung machte deutlich, welch großen Spagat das Unternehmen derzeit schaffen muss.
Bei Altersangaben wird gern gemogelt. Jugendliche wären gerne älter, Prominente lieber jünger. Und auch der hundertste Maserati-Geburtstag spiegelt nur eingeschränkt die Wahrheit wieder. Richtig ist sicher, dass Alfieri Maserati - der führende Kopf der fünf technisch begeisterten Maserati-Brüder - im Dezember 1914 das Unternehmen gründete. Doch Autos baute er damals noch nicht. Vermutlich hatte er das zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal im Sinn. Erst zwölf Jahre später, 1926, entstand mit dem Tipo 26 das erste Automobil, das tatsächlich den Namen Maserati trug.
500 Gäste
Bis dahin machten Alfieri und seine Brüder das, was das Unternehmen, das heute noch ihren Nachnamen trägt, eigentlich gern verdrängen würde: Sie reparierten Autos, motzten sie für Renneinsätze auf und bastelten an ihnen herum. Vornehmlich kümmerten sie sich dabei um Modelle der heute längst vergessenen italienischen Luxusmarke Isotta Fraschini. Neben Köpfchen und praktischem Sachverstand war auch solides Handwerkskönnen gefragt. Diese Handarbeit mit all ihren Stärken und Schwächen gehörte aber nicht nur zur Frühzeit der Marke, sondern begleitete sie über viele Jahrzehnte. Das Werk am Stammsitz von Maserati in Modena zeugt immer noch davon: In den zuletzt 1998 grundlegend renovierten Backsteinhallen werden bis heute die zweitürigen Modelle GranTurismo und GranCabrio sowie im Konzernauftrag der Alfa Romeo 4C von Hand gebaut.
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- Veröffentlicht: 22. September 2014