Domino-Effekt
Ford tüftelt an einer Neu-Orientierung seiner Kleinwagen-Klasse. Der neue Ka+ soll als geräumiger Crossover Dacia Sandero und Kia Rio Konkurrenz machen. Das hat auch einschneidende Konsequenzen für den kommenden Fiesta.
Domino-Effekt
Ford tüftelt an einer Neu-Orientierung seiner Kleinwagen-Klasse. Der neue Ka+ soll als geräumiger Crossover Dacia Sandero und Kia Rio Konkurrenz machen. Das hat auch einschneidende Konsequenzen für den kommenden Fiesta.
So richtig glücklich war Ford mit dem aktuellen Ka wohl nie. Da halfen auch keine Gastauftritte im James-Bond-Film "Ein Quantum Trost". In Deutschland entschieden sich vergangenes Jahr gerade mal 7.000 Autofahrer für den rundlichen Ford. Jetzt läuft die Kooperation mit Fiat bei der Produktion des Kleinwagens aus und das ist für die Amerikaner Grund genug, über eine Neu-Positionierung des Stadtflohs nachzudenken. Dazu hat sich die europäische Division des US-Autobauers das Kaufverhalten der europäischen Kunden genau angeschaut. "Bigger ist better, ist nicht mehr richtig", sagt Rodelante de Ward Marketing-Vize-Präsident bei Ford Europe. Etwa 400.000 Käufer werden sich in Europa in Zukunft jedes Jahr für einen günstigen Kleinwagen entscheiden, so die Ford-Prognose. Diesen lukrativen Kuchen will man nicht kampflos der Konkurrenz aus Rumänien und Korea überlassen.
Platz und Praktikabilität
Zumal Ford mit der globalen B-Car-Plattform auch eine Architektur zu Verfügung hat, die es ermöglicht, in den Preiskampf einzusteigen. In Deutschland wird der Ka+ ab Herbst mit zwei Varianten des 1.2-Liter-Benziners angeboten: 51 kW / 70 PS und 63 kW / 85 PS. Für beide Antriebe prognostiziert Ford einen Durchschnittsverbrauch von fünf Litern pro 100 Kilometer. Das Einstiegs-Modell des kleinen Crossovers, der hierzulande nur Fließheck-Fünftürer zu haben sein wird, kostet 9.990 Euro und liegt damit genau in dem Dacia- und Kia-Preis-Korridor. Den stärkeren Motor bekommt man nur, wenn man die höhere Ausstattungs-Version für mindestens 11.400 Euro ordert. Das dürfte der gefragtere Ka+ der beiden Alternativen sein. Die Erfahrung zeigt, dass die meisten Käufer das Auto dann noch mit Extras ausrüsten. Also muss Ford auf anderen Gebieten die etablierte Konkurrenz ausstechen. Beim Ka+ gibt es unter anderem ein DAB-Radio, beheizbare Vordersitze, 15-Zoll-Alus, ein Lederlenkrad oder beheizbare Außenspiegel.
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- Geschrieben von wolfgang-gomoll
- Veröffentlicht: 08. Juni 2016