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Eitel Sonnenschein
Kein Mini ist mehr Mini als das Cooper S Cabrio, den genau so stellt man sich einen Mini vor. Ein echter Spaßmacher - selbst wenn die Sonne einmal nicht scheint.

Eitel Sonnenschein

Mini Cooper S Cabrio 2016 (Foto: Mini)

Kein Mini ist mehr Mini als das Cooper S Cabrio, den genau so stellt man sich einen Mini vor. Ein echter Spaßmacher - selbst wenn die Sonne einmal nicht scheint.

"Es dauert 18 Sekunden, bis sich das vollelektrische Dach öffnet oder schließt", leitet Axel Braune, Projektmanager des Mini Cabrio ein, "das geschieht bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h oder mit der Fernbedienung." Stimmt. Die einfache Faustformel: ein Cabrio ist nur so gut wie sein Dach. Und die stramme Mütze des offenen Mini ist eine wahre Idealbesetzung - einmal abgesehen davon, dass sie sich im geöffneten Zustand etwas zu hoch hinter den hinteren Kopfstützen in den wolkenlosen Himmel reckt. Besonders schmuck präsentiert sich die automobile Kopfbedeckung in der exklusiven Yours-Ausführung, denn dann ist in die dunkle Dachaußenhaut in Fischgrätmuster ein Unionjack eingewebt - very british. Wieso ist bisher niemand auf so eine Idee gekommen? Wie schon bei den Vorgängermodellen behält das Mini Cabrio seine praktische Schiebedachfunktion. Bei höheren Tempi würde sich jedoch ein Windweiser am Windschutzscheibenrahmen gut machen, denn es weht etwas zu laut in den Innenraum hinein.

Kraftvoller Vierzylinder

Offen wie geschlossen verbreitet das 3,82 Meter lange Mini Cabrio gute Laune - perfekt befeuert von der Cooper-S-Variante, die dem knapp 1,3 Tonnen schweren Fronttriebler mit seinen 141 kW / 192 PS mächtig Beine macht. Aus dem Stand spurtet der Brite in 7,2 Sekunden auf Tempo 100 und zerrt dabei etwas zu nervös an der Vorderachse. 280 Nm maximales Drehmoment, die gleichmäßig zwischen 1.250 und 4.000 U/min anliegen, haben eben auch ihre Schattenseiten. Früher gab es in einem Gute-Laune-Mobil wie dem Mini Cabrio keine Frage, wie man unterwegs sein wollte: mit der knackigen Sechsgang-Handschaltung. Muss aber obligatorisch nicht so sein, denn nicht nur, wer sich regelmäßig in den voll gestopften Innenstädten durch die Stauverkehre pressen muss, lernt die Vorteile der optionalen Sechsgang-Automatik schnell zu schätzen.


Wer sich mit dem allzu grobschlächtig in den Innenraum ragenden Automatikwählhebel arrangiert hat, vermisst die knackige Sechsgang-Handschaltung nimmer mehr. Auch wenn im Cooper S Cabrio nach wie vor die Sechsgang-Automatik arbeitet, die im größeren Clubman durch die modernere Achtgang-Variante ersetzt wurde, cruist es sich ideal. Und wer partout in die Schaltvorgänge eingreifen will, macht sich an den Schaltpaddeln zu schaffen und dreht die Gänge einfach höher aus. Zudem sorgt die Sportautomatik für einen leicht geringeren Normverbrauch von 5,6 gegenüber sechs Litern beim Handschalter. Die Höchstgeschwindigkeit des sportlichen Pseudo-Viersitzers liegt bei 230 km/h. Wer mit weniger Dampf zufrieden ist: das Mini Cabrio gibt es auch als 102 PS starken One oder 136 PS starken Cooper - jeweils von einem leicht schnatternden Dreizylinder-Turbo mit 1,2 bzw. 1,5 Litern Hubraum befeuert. Sparsam und stark: das 170 PS starke Mini Cooper SD Cabrio, das trotz 170 PS und 218 km/h Höchstgeschwindigkeit nur 4,3 Liter Diesel verbraucht.

Platz für zwei

Wer so richtig Laune haben will, sollte sich den Cooper S gönnen; auch weil das stramm abgestimmte Sportfahrwerk den Fahrer offen wie geschlossen zu sportlicher Fahrweise animiert. "Für die Steifigkeit der Karosserie wurden vorne und hinten zusätzliche Torsionsstreben in die Karosserie eingearbeitet", erklärt Axel Braune am Fahrzeug, "optional bieten wir nicht nur ein Sportfahrwerk, sondern wie beim Mini Hatch auf die dynamische Dämpferkontrolle. Das Cabrio soll sich wie ein echter Mini fahren." Heißt, dass über den Fahrprogrammschalter in Form des Rings um den Getriebewählhebel nicht nur Lenkung und Motorelektronik, sondern eben auch die Fahrwerksabstimmung verstellt werden kann. Munter untermalt von bunten Bildchen, die über den 8,8 Zoll großen Multifunktionsbildschirm flimmern.

Mini Cooper S Cabrio 2016 (Foto: Mini)
Mini Cooper S Cabrio 2016 (Foto: Mini)
Mini Cooper S Cabrio 2016 (Foto: Mini)
(Foto: Mini)
(Foto: Mini)
(Foto: Mini)

Der offene Mini Cooper S ist keiner, der im fliegenden Verkehr einfach mit rollt. Nicht nur in kunterbunten Lackierungen wie Electric Blue, Caribbean Acqua oder Volcanic Orange fällt man überall auf. Insgesamt stehen 15 Lackierungen zur Auswahl. Bei den Dächern sieht es eintöniger aus, denn neben der Standard-Stoffmütze in schlichtem schwarz gibt es allein die Yours-Variante mit eingewebten Union Jack. Kontrastdächer in rot, grau oder braun sind nicht mehr zu bekommen. Der Innenraum zeigt sich im bekannten Mini-Look. Die einst allzu billig anmutenden Oberflächen sind weitgehend verschwunden und man sitzt gerade in den Sportsitzen überaus bequem und mit vorbildlichem Seitenhalt. Vorausgesetzt, man ist zu zweit unterwegs, gibt es auch genügend Platz, denn die beiden Sitzgelegenheiten im Fond sind eher für Szene-Haustiere oder das Reisegepäck geeignet. Schon sinnvoll, weil der Laderaum mit 160 (mit offenem Dach) bis 215 Liter (geschlossen) nur einen überschaubaren Transportrahmen bietet.


Der Basispreis für das schlapp ausgestattete Basismodell Mini One Cabrio mit seinem 102 PS starken Dreizylinder liegt bei 21.900 Euro. Kauftipp ist der 192 PS starke Cooper S, der mindestens 27.950 Euro kostet. Mit sinnvollen Komfort- und Sicherheitsdetails wie LED-Scheinwerfern, Navigationssystem, beheizten Ledersitzen und weiteren Dreigaben sind schnell mehr als 35.000 Euro fällig. Da kommt die Frisur dann auch bei geschlossenem Dach in Wallung.

(Foto: Mini)
(Foto: Mini)
(Foto: Mini)
(Foto: Mini)
(Foto: Mini)
(Foto: Mini)

 

 

 

Autor: Stefan Grundhoff, Los Angeles  Stand: 15.02.2016
Fotos: Mini